Das Haus
Erstmals erwähnt wurde das Haus im Jahr 1771 als „baufällige Schießstätte“.
Inzwischen hat eine durchgeführte dendrochronologische Untersuchung (Bohrkernanalyse) die exakte Bauzeit auf das Jahr 1707 datiert.
Das Gebäude durchlief eine wechselvolle Geschichte. Die Schießstätte wurde bis 1862 als Zeughaus zur Unterbringung von Schießgeräten der Bürgerwehr genutzt, bis, durch den Bau der Bahnlinie Regensburg-Hof, der Schießbetrieb in der Naabaue untersagt wurde. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Haus als Umkleide- und Sportraum genutzt. Der nahe gelegene Sportplatz brachte sogar Weltmeister hervor (in welcher Disziplin wird hier nicht verraten). Nach dem Anbau eines Schlauchtrocknungsturms für die Feuerwehr und die Umnutzung zu einer Werkstatt für die städtische Schreinerei wurden die sportlichen Aktivitäten komplett ausgelagert. Der weitere Zerfall des Hauses wurde durch die späteren Nutzer aber nicht verhindert, und so half es auch nicht, das Haus als städtischen Lagerplatz umzufunktionieren.
Im Stadtrat wurde 1994 sogar der Abriss des Gebäudes genehmigt. Durch das energische Eingreifen des Bayerisches Landesamts der Denkmalpflege wurde dies glücklicherweise verhindert.Nach weiterem, dreijährigen Leerstand des Gebäudes wurden wir durch einen Hinweis aus der Bevölkerung auf das Haus aufmerksam gemacht.Bis zum unterschriftsreifen Kaufvertrag vergingen nochmals einige Monate; von da an wurden mit großem Enthusiasmus Nutzungs- und Planungskonzepte entwickelt, erste Sicherungsmaßnahmen am Dach durchgeführt und Strom installiert. Dank verschiedener Fördermittel, v.a. durch des Landesamts für Denkmalpflege, wurde im ersten Bauabschnitt im Sommer 1998 das Fachwerk wiederhergestellt. Die marode Westseite wurde dabei fast komplett ausgetauscht und rekonstruiert. Ebenso musste der stark geschädigte Dachstuhl denkmalgerecht fachmännisch saniert und mit Dachziegeln neu eingedeckt werden.
In den darauf folgenden Jahren wurden nach historischem Vorbild die Fenster und Türen erneuert, Ziegel- und Dielenböden verlegt und die Fachwerkwände ausgemauert, verschlämmt und verputzt. Dabei wurde bei sämtlichen Instandsetzungsarbeiten großer Wert auf die Wiederverwendung der vorhandenen Baumaterialien gelegt.
Nach über fünfjähriger „Bauzeit“ und vielen ehrenamtlichen Helferstunden ist die Instandsetzung des Gebäudes abgeschlossen. Die Instandsetzung fand zwischenzeitlich auch eine entsprechende Würdigung, die Hypokulturstiftung hat 2005 das Engagement um den Erhalt des Kulturdenkmals mit dem Denkmalpreis "Lobende Anerkennung" ausgezeichnet.